PICCOLO? MINI? – KEINESWEGS!

Zu Pfingsten ließ die Spitaler Chor- und Orchestergemeinschaft mit Mozarts „Piccolominimesse“ in der schmucken Barockkirche aufhorchen. Dieser seltsame Beiname, den Mozarts „Spaur-Messe in C“ (KV 258) trägt, könnte aufgrund seiner Wortbestandteile „piccolo“ und „mini“ (=„klein“) nur allzu leicht dazu verleiten, diese Messe als minimales Werkelchen herabzusetzen. Das wäre aber grundverkehrt! Mit Otto Sulzer als Dirigent erweckten Chor und Orchester die gedruckten Noten zu einem lebendigen, sich stets wandelnden Organismus, der mal kraftvoll, dann wieder leise in Erscheinung trat, sich wand, aufbäumte, hoch und noch höher schwang, um sich später wieder sanft zur Ruhe zu begeben. Unglaublich freudig und stimmungsvoll tanzten auch Vivaldis „Quoniam“ und „Cum sancto spirito“ aus dessen Gloria im lichtdurchfluteten Gemäuer. Ein sehr beeindruckendes und stimmiges „Hörspiel“ mit viel Verve und Spannkraft, das da zum Pfingstfest in Spital am Pyhrn geboten wurde. Als Solisten: Waltraud Sulzer (sop), Silvia Sulzer (alt), Roland Maderböck (ten), Werner Nömayer (bass); an der Orgel: Otto Sulzer, sen.)